DENKMAL FÜR DEN DEPORTIERTEN NACHBARN
Corten-Stahl geschweißt, gestrahlt, oberflächenbehandelt, 2005
Höhe: 5 m, Breite: 5 m, Länge: 27 m, Gewicht ca. 50.000 kg
Teilnahme am internationalen Wettbewerb „Denkmal für den deportierten Nachbarn“ auf dem Grund des ehemaligen Aspangbahnhofs
In Zusammenarbeit mit Arch. DI Christian Lintl
Die Gestalt des Denkmals auf dem Grund des ehemaligen Aspangbahnhofs lädt den Betrachter ein zum Innehalten, zu Besinnung und Meditation. Das Monument gleicht optisch einem stählernen Band, das eine Drehung erfährt und, in eine neue Form gezwungen, abrupt schräg abbricht.
Die sich durch das Band ergebende fünf Meter hohe Wand aus rostendem Stahl steht als Symbol für das Leben und das Schicksal der Betroffenen und nicht zuletzt auch für die Schiene und den Transport. Die Achse der Großplastik orientiert sich an den ehemaligen Gleisanlagen und beschreibt bis zur plötzlich einsetzenden Wende einen beschreitbaren, gleichmäßigen Verlauf. Die daran anschließende Drehung zeigt die erzwungene, gewaltsame Veränderung als Folge von Denunziation und Deportation. Der darauf folgende schräge, jähe Abbruch Schmerz und Tod.
Der durch die Drehung geschaffene Durchblick kann symbolisch als Durchgang, von einer Seite zur anderen – als Raum der Bedrückung/Unterdrückung – erlebt werden. Er ermöglicht trotz der Schwere und Massivität der Skulptur – kurzfristig – so etwas wie Transparenz. Das Material der Skulptur besteht aus rostendem Corten-Stahl und zeugt von einem Prozess, der Vergänglichkeit und Lebendigkeit in sich vereint.
Wettbewerbsbeitrag, nicht ausgeführt